Normalphasen-SPE verwendet polare Wechselwirkungen als Retentionsmechanismus. Diese Wechselwirkungen beinhalten Wasserstoffbrückenbindungen, Dipol-Dipol, induzierten Dipol, π-π, usw. Die Wechselwirkungen bestehen zwischen polaren funktionellen Gruppen von Analyten und polaren Sorbensoberflächen.
Die Umkehrphase bzw. Reversed Phase verwendet unpolare, hydrophobe Wechselwirkungen als Retentionsmechanismus. Diese Interaktionen beinhalten Van-der-Waals, London-Dispersion, π-π, usw. Diese Wechselwirkungen bestehen zwischen kohlenstoffreichen, hydrophoben Strukturen der Analyten und des Sorbens.
Bei Probenmatrizes, die nur in organischen Lösungsmitteln löslich sind, würde man eine Normalphasen-Methode verwenden. Beispiele für solche Matrizes sind Öl, Fett oder Butter.
Im Idealfall wird die Probe vor dem Laden mit einem unpolaren Lösungsmittel (z.B. Hexan) verdünnt. Die Probe kann dann mit Hexan oder 5% Dichlormethan in Hexan gewaschen werden (analog zum Waschen mit 5% MeOH in Wasser bei RP SPE-Verfahren zur Beseitigung von Matrixstörungen). Die Elution erfolgt mit einem polaren Lösungsmittel, das die polaren Wechselwirkungen zwischen Analyten und Sorbens unterbrechen kann.
Eine Fraktionierung kann durch Anwendung von Lösungsmitteln in der Reihenfolge der zunehmenden Polarität oder von Lösungsmittelmischungen mit unterschiedlichen Polaritäten erfolgen.
Rechts befindet sich eine Übersicht mit Lösungsmitteln von aufsteigender Polarität für Normalphasen-SPE Methoden
Lösungsmittel in Polaritätsreinfolge