HPLC-Gradienten sind ein wunderbares Mittel zur Analyse einer Probe, bei der die Analyten eine deutlich unterschiedliche Retentivität auf der stationären Phase Ihrer bevorzugten Säule aufweisen. Wenn Sie einen Puffern einsetzen, um einen bestimmten pH-Wert konstant zu halten, kann das bei Gradienten zu verschiedenen Problemen führen. Wenn der Puffer nur in der wässrigen mobilen Phase gelöst ist, während die organische mobile Phase ausschließlich ein organisches Lösungsmittel bleibt, dann kann es bei dem Gradienten zu Löslichkeitseinschränkungen und eine sich ändernde Pufferstärke kommen, wenn der Anteil des organischen Lösungsmittels während des Gradienten zunimmt. Dies kann durch eine gleichmäßige Verteilung des Puffers sowohl auf die "schwache" als auch auf die "starke" mobile Phase bei Ihrer Methode verhindert werden, wofür wir einige Lösungsansätze und Beispiele betrachten werden.
Wie wäre es, wenn man sowohl die "schwache" als auch die "starke" mobile Phase mit einem sauren oder basischen Zusatz wie z.B. 0,1% (v/v) Ameisensäure (HCO2H) versetzt?
Die Zugabe in beide mobile Phasen hält idealerweise die Konzentration des Additivs in der gesamten mobilen Phase konstant, wohingegen sich das Verhältnis von "schwacher" und "starker" mobiler Phase während des Gradienten ändert. Die Nachteile einer solchen Zugabe bestehen darin, dass flüchtige Zusatzstoff aus dem Mobilphasengemisch verdampfen können, was gleichzeitig zu einer Änderung der Protonierung oder Deprotonierung des Analyten führen kann. Vielleicht müssen einige von uns auch zugeben, dass sie bei der (v/v)-Zugabe des Additivs nicht an jedem Tag so präzise waren wie benötigt und gewünscht. Deshalb ist es anzuraten, einen geeigneten Puffer mit dem entsprechenden Salz für den verwendeten Zusatz einzusetzen. Dieser hält den eingestellten pH-Wert konstant, ohne das Risiko, dass sich der Zusatzstoff verflüchtigt.